Königinnenzucht
Es gibt viele verschiedene Konzepte der Königinnenzucht. In unserer Imkerei verwenden wir das Verfahren mit einem Sammelbrutableger. Dabei werden aus verschiedenen Völkern Brutwaben mit ansitzenden Bienen, aber ohne Königin entnommen und in einer neuen Zarge zusammengefasst. Um ein Rückflug der Bienen in die Altvölker zu verhindern, wird der neu erstellte Sammelbrutableger an einen Standort außerhalb des Flugradius verbracht.
Gerätschaften
Wir verwenden das Nicot-Zuchtsystem bestehend aus dem System Sockel, dem Weiselnapf-Halter und dem Nicot-Weiselnäpfchen, in dem später die Maden umgelarvt wird. Zum Umlarven essentiel ist die Umlarvnadel. Diese ist vorne am Kopf gebogen und erlaubt es so, die Maden aus der Wabenzellen in die Weiselnäpfchen zu heben.
Vorgehen
Drei, fünf, acht und schon ist die Königin gemacht. Drei Tage als Stift, 5 Tage als Made und 8 Tage verpuppt. Das ist die Entwicklungszeit der Königin. Beim Umlarven werden etwa drei Tage alte Maden aus der Brutwabe entnommen und in die Weiselnäpfchen gelegt. Wenn alle Näpfchen mit Maden belegt sind, wird der Zuchtrahmen in den weisellosen Sammelbrutableger gegeben. Aufgrund der Weisellosigkeit und dem Nichtvorhandensein von Stiften oder Maden, herrscht das große Bedürfnis eine Königin nachzuschaffen.
Etwa fünf Tage nach Gabe des Zuchtrahmens (die Maden sind dann 8 Tage alt; drei Tage als Stift und 5 Tage als Made) werden die Weiselzellen verdeckelt. Dies ist auch der beste Zeitpunkt, um über die Weiselzellen die Schlupfkäfige zu stülpen (Imkerjargon: Verschulen). Sollte das Verschulen erst kurz vor Schlupf der Königinnen geschehen, besteht die Gefahr, dass die Weiselzellen bei guter Tracht verbaut werden.
Nach dem Schlupf der Königinnen müssen diese noch begattet werden. Dazu kann man Einwabenkästchen (wie auf dem Foto zu sehen) oder Mehrwabenkästchen verwenden. Besser zu händeln und ein besseres Begattungsergebnis gibt es bei den Mehrwabenkästchen, wie etwa der Kieler Begattungskasten einer ist. Nach erfolgreicher Begattung bestiftet die Königin die neu erstellte Wabe. Sofern mit der Brut alles in Ordnung ist (keine Drohnenbrut oder sonstige Auffälligkeiten), kann die Königin zwecks Einweiselung in ein bestehendes Volk oder zur Erstellung eines Ablegers entnommen werden. Der Begattungskasten kann danach zur Begattung einer neuen Königin wiederverwendet werden.